Sonntag, 30. Juni 2013

Eine Baustelle weniger

Baubeginn: Herbst 2009
Bauunterbrechung: April 2012, danach nur noch als Nebenprojekt betrieben
Bauabschluss: Juni 2013
Gebäudetyp: Dr. rer. nat.
Bauherr: Monsieur Wollgespinst

Große Freude, viel Besuch, ein schönes Wochenende und ab nun: eine Baustelle weniger in unserem Leben. Mal sehen, wann mein Gebäudetyp Dr. phil. auch zum Abschluss kommt ;)



Das Blaulicht ist batteriebetrieben und fungiert seit diesem Wochenende als private Discobeleuchtung...

Donnerstag, 27. Juni 2013

Mama – und der weltbeste Erdbeerbiskuit

In der letzten Zeit spüre ich die große Anstrengung, die vielen Stellen, für die bei uns momentan Energie aufzuwenden ist, häufig ganz deutlich. Nach einer anstrengenden Woche hieß es für mich auch noch, einen Haufen Gepäck ins Auto zu verfrachten, allein mit Kind zwei Stunden durchs Land zu meinen Eltern zu fahren und ein großes Fest zu feiern und mitzugestalten. Innerlich ächzte ich nur bei dem Gedanken daran.


Als wir zuhause ankommen, schläft der Sohn noch in seinem Sitz, ich lasse die Autotür offen und möchte mich nach der staureichen Fahrt mit unzufriedenem Kind nur noch ausruhen.
Der Wind rauscht gerade durch die riesige Eiche, die den Garten meiner Eltern beherrscht. Ich klingle nicht an der Haustür, sondern gehe direkt über die Terrasse durch die wie immer weit geöffnete Tür herein. Im Wohnzimmer ist alles in diffuses Licht getaucht, Kissen und Tischdecke liegen frisch und glatt da, ich kann vor mir sehen, wie meine Mutter sie mit der Hand glattstreicht. Auf den Tischen und kleinen Schränkchen stehen überall Rosen, frisch aus dem Garten. Nie schneidet meine Mutter sie ab; sie wartet, bis einzelne vom Wind geknickt werden und sammelt sie wie zu bewahrende Schätze auf. Jetzt höre ich meine Mama schon in der Küche, sie sorgt gerade für den nie abreißenden Kaffeeduft, der sich durch das Haus zieht, sobald sie da ist. Auf dem Tisch steht ein leuchtend roter Erdbeerkuchen. Den gibt es den ganzen Sommer über, denn auf ihren „weltbesten“ Biskuitboden ist sie stolz, die sonst immer Bescheidene. Noch die Küchentür auf und dann endlich in ihre Umarmung. Was für eine Kraft aus einer Minute!


Und für euch das Rezept für den weltbesten Biskuitteig:

- 75 g Zucker
- 3 Eier
- 3 EL warmes Wasser
- 1/2 TL Zitronensaft oder 1/2 Päckchen Vanillezucker
- 75 g Mehl, davon die Hälfte Mondamin oder Gustin
- 2 Msp. Backpulver
Eier trennen, Eiweiß schlagen, bis es sehr fest ist. Zucker, Eigelb und warmes Wasser und Zitronensaft oder Vanillezucker solange schlagen, bis eine sehr schaumige Masse entstanden ist. Mehl und Backpulver vorsichtig unterheben, dann das Eiweiß ebenfalls vorsichtig unterheben. Pergamentpapier in eine Obstkuchenform legen, den Teig einfüllen, bei 175° ca. 20 Minuten hellbraun backen.
Pro Ei sind es 25 g Zucker und 25 g Mehl mit Mondamin und 1 EL warmes Wasser.

Dienstag, 25. Juni 2013

Sonne auf den Teller - Vegane Erdbeer-Pancakes

Mit der großen Hitzewelle scheint sich die Sonne völlig überanstrengt zu haben; zumindest bei uns hat sie sich deshalb zum Ausruhen hinter die Wolken verzogen. Wir sind aber jetzt auf Sommer eingestellt  und deshalb gibt es wenigstens einen sommerlichen Rezepteintrag.
Der Sohn und ich haben in der zurückliegenden, warmen Woche vegane Pancakes mit Erdbeeren und Sahne gegessen, a Draum sag i!
Das Rezept habe ich von hier, habe aber statt Agavendicksaft Zucker verwendet und dann etwas mehr Flüssigkeit hinzugefügt und weniger Backpulver genommen. Die Menge reichte für ein großes Kaffeetrinken für uns beide.

- 1 Tasse Mehl
- 1 EL Zucker
- 1 EL Backpulver
- 1 Msp. Salz
- 1 Tasse Sojamilch
- 2 EL Öl
Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen; Pflanzenmilch, Öl und Zucker dazugeben.
Mit einem Schneebesen solange verrühren, bis keine Klümpchen mehr übrig sind.
Eine Pfanne auf höchster Stufe erhitzen, etwas Öl hineingeben, dann Hitze auf mittlere Stufe herunterdrehen. Teig in die Pfanne geben.
So lange backen, bis Bläschen aufsteigen und die Unterseite gebacken ist, dann den Pancake wenden.
Wenn die zweite Seite gebacken ist, auf einem Teller servieren.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Mittwochsmotivation III

Dieser Mittwoch hatte sie mal wieder dringend nötig, eine kleine Aufmunterung zwischendurch!
Ein viel zu früh im Bett umherturnendes Kind (Wer hat schon gern einen Kleinkindpo auf dem Gesicht sitzen, wenn der Wecker vorn noch eine 5 anzeigt?),
brütende Hitze nicht nur draußen, sondern auch in der Bibliothek (als das Thermometer trotz geschlossener Fenster und Jalousien auf 28° kletterte, habe ich mir erlaubt, Feierabend zu machen  ein Hoch auf die intelligente Siebzigerjahre-Architektur...),
einige, sagen wir, anstrengende Situationen mit dem grade sehr Mama-benötigenden Sohn (beispielsweise morgens beim Treffen mit der Fahrradfahrgemeinschaft zwar pünktlich da sein, aber wieder nach Hause marschieren, um doch selbst zur Betreuung zu fahren, weil der Sohn partout nicht mitfahren wollte, Zeitaufwand insgesamt ca. 1 Stunde),
und diverse andere Nerven-Zermürber, die hier nicht erwähnt sein wollen.

Nun in den Hauptrollen der Motivation:
Mamaliebe für diesen kleinen Menschen, der auf einmal plappert wie ein Wasserfall!
eine tolle Kochzeitschrift gratis beim Vegi-Imbiss
schön fettig-griechisch angehauchtes Mittagessen im vergleichsweise kühlen Wohnzimmer,
gemüsig-frisches Abendessen – echt Sommer!
ganz viel Wasserplanschen am Nachmittag




Sonntag, 16. Juni 2013

Kopf-frei!-Pullunder


 
Ich freue mich schon wieder auf das Gefühl: das erste Mal barfuß den Strandaufgang entlanglaufen, und ganz oben, wo das Dünengras wächst, dann der Blick auf die Ostsee, den Wind spüren und die salzige Luft riechen  Kopf frei! Ich vergesse alles um mich herum, Alltagssorgen und Anfahrtsstress sind weit weg. Nur diese blaue Fläche vor mir ist gerade wichtig.
Als ich diesen kleinen Pullunder in Sand- und Seegrasfarben gestrickt habe, mit kühlem Sommergarn, das an Rispen und Treibholz erinnert, war es wie ein Vorbote dieses Gefühls (noch 3 Wochen sind es!). Und zum Kopf-frei-Kriegen habe ich ihn ohne Anleitung und aufwändige Extras gearbeitet, einfach so, wie ich es dachte und wollte. Jetzt ist er fertig und Mini-Monsieur Wollgespinst verkündet mehrmals täglich mit Fingerzeig auf seinen Ringelbauch: Mama!

Garn: Schachenmayr, Cotton Linen und Cotton Linen Stripes in den Farben 0002 bzw. 00171, 50 bzw. 100g.
Nadeln: 4 mm für den Hauptteil, 3,5 mm für die Bündchen.
Anleitung: keine.





Samstag, 15. Juni 2013

Mein heller, lichter Juni

Hach Juni, mein Lieblingsmonat! Hell und lang sind deine Tage, dass ich abends noch lange wach sein möchte, die Dämmerung am späten Abend bestaune, in den rosa-taubenblauen Himmelsbildern schwelge. Der Juni macht mich froh mit seinen klaren, frischen Farben, dem Erdbeerrot, den zart-weißen Holunderblüten, dem munteren Klatschmohnrot. Alles deutet auf den Sommer, erzählt mir schon von Schwimmbadbesuchen und Melonen als Mittagsmahlzeit, von Grillabenden und Barfußlaufen. Aber noch regiert der Juni, die pure Verheißung, oft kühl, aber immer grün.
Ich bin ein echtes Junikind, nicht nur wegen meines Geburtsdatums  in diesen Monat gehöre ich!



Dienstag, 11. Juni 2013

Seelenschmeichler für kranke Kinder


Froh, dass ich Dinge gefunden habe, die auch meinem kleinen Scharlach-Fieberkind eine Freude machen: Waffeln und Kneten als Seelentröster!



Samstag, 8. Juni 2013

Ogrillt is!

Endlich, endlich, endlich haben wir das erste Mal in diesem Jahr in unserem Gärtchen gegrillt. Mit Freunden, viel Gemüse und bei strahlendem Sonnenschein. Was für ein Sommergefühl, das sich da breitmacht und ein ganz anderes Leben einläutet! Wir wohnen draußen, drei Maschinen Wäsche trocknen am Tag, Kinderhände voller Sand und ein Body mit Erdbeerflecken...
Zum Grillen gab es mariniertes Gemüse und unseren Lieblingssalat, unter den man am Ende noch frisch geernteten Rucola rührt.
Was sind eure liebsten Grillsalate? Verratet ihr ein Rezept?


Balsamlinsensalat mit Rucola
für ca. 4 Portionen:
500 g Spaghetti (wir hatten wegen der Kinder diesmal Penne, ist auf jeden Fall fürs Grillen geeigneter)
12 Cocktailtomaten
1 Möhre
2 Echaloten
2 Knoblauchzehen
250 g Berglinsen/braune Linsen
4 EL Olivenöl
400 ml Gemüsebrühe
1/4 TL Cayennepfeffer
Salz, Pfeffer aus der Mühle
2 EL Balsamico
125 g Rucola
Spaghetti in reichlich kochendem Salzwasser bissfest garen, abkühlen lassen. Derweil Tomaten waschen, vierteln. Möhre schälen, fein würfeln. Echaloten, Knoblauch abziehen, fein würfeln. Linsen waschen, gut abtropfen lassen.
Echaloten, Knoblauch in Olivenöl andünsten. Möhre zugeben, dann die Linsen, Gemüsebrühe angießen und ca. 35 Min. köcheln lassen. Am Ende mit Cayennepfeffer, Salz, Pfeffer, Wein und Balsamessig abschmecken. Rucola waschen.
Nudeln locker mit den Linsen vermengen und die Tomaten und den Rucola dazugeben. Schmeckt am besten lauwarm.

Donnerstag, 6. Juni 2013

Frühling im Bilde

Irgendwie ist der Frühling in diesem Jahr ausgefallen: Die ersten Rapsfelder sind schon wieder verblüht, dabei genießen wir im nassen Mittelhessen gerade einmal die ersten warmen Tage. Derweil strömen die Wassermassen noch immer durch Ostdeutschlands Städte. Ich erinnere mich noch zu gut an die Flut 2002, bei der ich in Meißen wohnte...
Lange Rede, kurzer Sinn: Bei fünf Grad und Dauerregen, die hier bei uns herrschten, war mir bisher noch nicht nach dem Frühlingsbild, das ich schon im Winter versprochen hatte. Heute passt es aber wunderbar: Ein langer Tag an der frischen Luft geht hier zu Ende, mit Spielplatzbesuch und Fahrrad-Hänger-Fahrt, mit selbstgezogenen Radieschen und Rhabarberkuchen. So unbeschwert wie das kleine Mädchen, das da so in seiner eigenen Welt schaukelt, inmitten der Kirschblüte.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Berlin vegan

Unser Familienurlaub in Berlin war für mich eine lang ersehnte Gelegenheit, auch mal etwas Veganes außer Sojamilch im Kaffee oder indischen Gerichten zu probieren, ohne dafür selbst in der Küche stehen zu müssen.
Schon vorab habe ich daher ausgiebig im Internet recherchiert, eine sehr interessante Reportage gesehen usw. Unser Hotel konnten wir uns leider nicht selbst aussuchen, immerhin gab es dort aber Sojamilch und Tofuschnitten am Buffet, also durchaus ein Mindestmaß. 
Letztendlich haben wir dann den Karneval der Kulturen für eine vegane Bratwurst genutzt (neben dem obligatorischen indischen Kichererbsen-Gemüse-Reis). Außerdem war ich im Veganz, einem veganen Supermarkt in der Warschauer Straße. Beim Süßwarensortiment habe ich besonders zugeschlagen  das ist einfach meine Schwäche... Ich habe einige Jahre beinahe keine Schokolade und Co gegessen, weil es durch die Laktoseintoleranz sehr schwierig war, anscheinend habe ich etwas Nachholbedarf ;). Besonders das an den Supermarkt angeschlossene Café finde ich empfehlenswert, die vegane Torte war wunderbar und das Gefühl, vor einem Tortenschrank zu stehen und die volle Auswahl zu haben, ist einfach göttlich.
Der absolute Höhepunkt war allerdings ein Besuch im Café Freckles, Nähe Mehringdamm. Nicht nur die veganen Kuchen und Getränke, sondern auch die Atmosphäre und das nette Personal haben uns hier begeistert. Deswegen gibt es von dort auch eine Fotoflut  wir waren zwei Stunden da, hatten also viel Muße, um Motive zu suchen und uns (bei schlafendem Kind) so richtig zu entspannen. Und noch ein Hinweis für andere Veganesser: Majas Deli habe ich an der angegebenen Adresse in der Kastanienallee leider nicht gefunden, das vegane Bistro in der Lychener Straße hatte aus mir unerfindlichen Gründen nicht geöffnet...





Links Käse-, rechts Rhabarber-Sahne-Kuchen, dahinter Kaffee, ganz hinten Schlafkind im Buggy, ein Gedicht!