Mittwoch, 26. Februar 2014

Mittwochsmotivation VI




… heute mit der größten Mittwochsmotivation, die es überhaupt gibt: Dies ist der vorletzte Mittwoch, den wir überhaupt noch getrennt verbringen. Danach ist es einfach… vorbei. Wir stecken noch so im Hin und Her, Hier und Dort und der umständlichen Organisation, dass es mir selbst erst in dieser Woche so richtig aufgefallen ist. Eine Riesenlast, die auf einmal weg sein wird. Und bis ich das realisiere, werde ich wohl noch bis zum nächsten Mittwoch brauchen.
In der Zwischenzeit rumort es hier eifrig hinter den Kulissen, der Umzug gestaltet sich komplizierter, kräftezehrender und zeitlich gedrängter als gedacht. Dafür ist er dann hoffentlich bald geschafft und wir können den späten Frühling in unserer neuen Bleibe genießen.

Freitag, 21. Februar 2014

Kuchentanten


Unsere Familie besteht aus echten Kuchentanten: Leider bezieht sich das bei mir vornehmlich aufs Essen derselben, die anderen beiden haben den Motivationsvorteil, auch noch gern zu backen. In letzter Zeit überwinde ich mich aber immer häufiger und backe mit Petit Monsieur Wollgespinst Donnerstagskuchen: An ihnen können wir uns dann wahlweise das komplette Wochenende über erfreuen oder spontan Freunde zum Kaffeetrinken einladen. Meist beschränke ich mich noch auf einfache Rührteige, um meine Nerven nicht allzu sehr zu belasten, dieses Mal hat es aber für einen Russischen Zupfkuchen gereicht. Der Sohn war völlig begeistert von den „Kuhflecken“, die er in die Füllung drücken durfte, und ich vor allem vom Geschmack des fertigen Produkts.

Das Rezept stammt aus der Chefkoch-Datenbank, ich würde das nächste Mal ein bisschen weniger Teig anrühren, so hatten wir einen recht dicken Boden und seeehr viele Kuhflecken. Wer eine tolle vegane Alternative zu diesem eierlastigen Monstrum kennt, kann mir gern die Rezeptquelle verraten, die im Internet gefundenen sahen mir allesamt etwas trocken aus.

Hier ein Chefkoch-Rezept:
300 g Mehl
180 g Zucker
200 g Butter
2 Eier
40 g Kakaopulver
1 Päckchen Backpulver
Für die Füllung:
150 g Zucker
3 Eier
500 g Quark
200 g süße Sahne
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
70 g Butter

Das Mehl und das Backpulver vermischen und in eine große Schüssel geben. Zucker und gesiebten Kakao dazugeben. Butter und Eier dazumischen und alles gut kneten. Etwa 1/4 des Teiges wegstellen, den anderen Teig in eine Springform füllen. Den Rand gut auskleiden.

Für die Füllung: die Butter schaumig rühren , danach Quark, süße Sahne, Eier und die restlichen Zutaten hinzufügen und gut verrühren. Danach in die Springform füllen. Zum Schluss den weggestellten Teig in Stücke zupfen und auf der Füllung verteilen.

 Den Kuchen bei 180 Grad etwa eine Stunde backen, ich musste ihn am Ende abdecken.

Samstag, 15. Februar 2014

Stricken fürs Baby

 
Über die vielen Glückwünsche zur Schwangerschaft habe ich mich von Herzen gefreut! Mittlerweile ist schon ungefähr die Hälfte dieser Zeit herum und es gilt, ein für ein Handarbeitsblog ganz und gar peinliches Geständnis abzulegen: Bis auf einige Mützchen, die noch aus meinem Vorrat stammen, gibt es gerade einmal ein für das neue Familienmitglied gestricktes Teilchen zu vermelden!

 
Annas Kommentar im Dezember hatte mich schon ein bißchen alarmiert: „Ich freu mich schon auf die Babysachen, die es hier in nächster Zeit bestimmt zu bewundern gibt... :-)“ – Ohja, darüber würde ich mich auch freuen! Wie es aussieht, muss das arme Spünkchen aber damit leben, in die Sachen des großen Bruders gehüllt zu werden. Umzug, über den ich bald mehr verrate, Diss, Petit Wollgespinst und Haushalt reichen derzeit völlig, um meine Zeitressourcen aufzubrauchen. Und: Eigentlich macht das auch gar nichts. Den kleinen Strampler zu stricken, hat mir dafür umso mehr bedeutet: Zeit allein für das kleine Familienmitglied, das wir hoffentlich im Sommer begrüßen werden. Ich habe eine Anleitung aus Stephanie van der Lindens Babybuch ausgewählt, das schon beim Aufschlagen ein wohliges Gefühl verbreitet. Die Modelle sind fast durchgehend sehr an der Praxis orientiert, auch für Stoffwindelbabys kompatibel und strahlen immer viel Geborgenheit aus, mittlerweile habe ich schon mindestens drei Anleitungen daraus nachgestrickt, hier, hier und hier zu sehen. Dass Frau van der Linden wie Kim Hargreaves eine Einzelteilestrickerin ist, lässt sich dabei verkraften und macht manchmal ja auch Sinn. Einzig und allein den sehr deutschen Anleitungsstil, etwa mit „gleichmäßig verteilten“ Ab- oder Zunahmen, mag ich nicht.
Die natürliche Ausstrahlung der Kleidungsstücke habe ich mit Garn- und Knopfwahl noch ein bißchen verstärkt: Ich freue mich schon sehr auf die erste Babyzeit, in der man mit Muttermilch, Olivenöl, schwarzem Tee gegen Entzündungen, ein paar Baumwolltüchern und -läppchen allein auskommt, da passt dieses Design hundertprozentig dazu. Bei Bedarf stricke ich noch Füßchen dran, so passt die Hose erstmal für die Hochsommerzeit.



Größe: 56
Farbe: 983 quebracho & cuba, ein ins khaki-beige-grünlich gehender Mischton
Nadeln: 3,5 mm

Mittwoch, 12. Februar 2014

Schwanger in Ruhe



Ich genieße die zweite Schwangerschaft sehr. Gelassenheit und Ruhe, ein angenehmes Gefühl von „Nebenherlaufen“ bestimmen sie und erfüllen mich mit wohliger Sicherheit, dass das Baby in mir heranwächst und ich guter Hoffnung sein darf.
Was mich aber trotz meiner so stabilen Gemütslage immer wieder bewegt, sind die vielen Dinge, mit denen Frauen, sobald sie die Kennzeichnung „schwanger“ erhalten haben, konfrontiert werden. Die Ansprüche an die Figur, die Haut oder sogar die Laune wurden erst vor einigen Tagen in vielen Blogs heftig diskutiert, durch unseren Umzug wird mir aber vor allem auch wieder bewusst, wie wenig Selbstbestimmungsrecht werdenden Müttern gelassen wird. Weil ich zunächst einmal lediglich für den dritten Ultraschalltermin einen Gynäkologen suche und ansonsten von meinem RECHT Gebrauch machen möchte, die Vorsorge von einer Hebamme übernehmen zu lassen, werde ich ganz offen von Sprechstundenhilfen abgewimmelt: Offensichtlich bin ich als Patientin nicht einträglich genug. Andere werfen mir sofort vor, mit der Gesundheit meines Kindes zu spielen, in meiner derzeitigen Praxis war zunächst davon die Rede, dass Blutdruck und Urin bei jedem Termin untersucht werden MÜSSEN. Unsere künftige Hebamme hat mich davor gewarnt, offen von unseren Vorhaben einer zweiten außerklinischen Geburt zu berichten, weil die ortsansässigen Gynäkologen davon wenig überzeugt seien. Es kostet enorm viel Energie und braucht innere Standfestigkeit, hier auf die freie Entscheidung zu pochen – Energie, die ich in der ersten Schwangerschaft noch nicht immer hatte.

Am allerschlimmsten aber finde ich, dass viele Freundinnen von mir, die ihre Familienplanung noch vor sich haben, mich oft fragen, ob ich denn keine Angst habe, „nicht im Krankenhaus“ zu sein, diese oder jene Untersuchung „nicht machen zu lassen“, oder, wie ich es aushalte, „nicht zu wissen“, ob wir einen Jungen oder ein Mädchen bekommen (wir haben uns diesmal bewusst dagegen entschieden, „suchen“ zu lassen). Wie sehr ich mich schon als Mama dieses Kindes fühle, weil es mich stupst, wenn ich abends im Bett liege, weil es auf das Cellospiel reagiert oder darauf, dass sein großer Bruder den Bauch mehr kräftig massiert als „das Bebi streichelt“, können sich viele nicht als ausreichend vorstellen. Ich wäre froh, wenn viel mehr Frauen davon berichten als von Ultraschallbildern im Zusatzset und CTGs in der 27. Woche. Und ich war so froh, als meine behandelnde Ärztin regelrecht aufatmetete, weil ich auf alle Zusatzuntersuchungen des ersten Trimesters verzichten wollte. Unser heute so großes Wissen sollte ursprünglich Entscheidungen erleichtern und Probleme minimieren; es wäre wunderbar, wenn es in der Zukunft nicht selbst zu unserem Problem wird und immer neue Ängste produziert.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Die Zeit rennt...


Bei einem gemütlichen Oktober-Wochenende, das ich mit dem Sohn im gerade verwaisten Haus meiner Eltern verbracht habe, beging ich einen unverzeihlichen Fehler: Ich reiste ohne Strickzeug im Gepäck an! Irgendwie hatte ich wohl nicht damit gerechnet, dass der Sohn sich, so ganz allein mit mir, häufig allein beschäftigen würde.


Immerhin lag ein Riesenknäuel Sockenwolle im ansonsten leeren Strickkorb – die letzte Rettung! Weil ich die Farbe ganz hübsch und die Menge (150g) beachtlich fand, begann ich einen Pullover für den Nachwuchs. Ohne Anleitung und ganz entspannt in einem Stück strickte ich so vor mich hin. Nur leider wuchs der Sohn zeitgleich mal wieder zu schnell… Deswegen hat er das gute Stück nun nur wenige Male getragen und es wird eingemottet, bis Nummer Zwei irgendwann einmal so weit ist, dass die Ärmel nicht mehr schlackern. Trösten kann ich mich damit, dass das Garn für eine Größe mehr nicht gereicht hätte ;).




Anleitung: keine
Garn: 6fädiges Sockengarn, 150 g, Regia Irland Color, Farbe 05859
Größe: eine knappe 86 und deswegen schon zu klein